Kräuter verboten oder verbotene Kräuter?
Am 30. April diesen Jahres wurde die Richtlinie 2004/24/EG (THMPD) der Europäischen Union in den verschiedenen Ländern der Europäischen Union in Kraft gesetzt.
Was bedeutet dies? Ab Ende des Monats sollen die Mitgliedstaaten der EU die Einhaltung der Richtlinien, welche im Jahr 2004 erarbeitet und verabschiedet wurden, überwachen. Sie beschreiben die Eigenschaften von Kräutern.
Die Idee ist, dass bei bestimmten Kräutern, welchen medizinische Eigenschaften nachgesagt werden, diese auch fundiert nachweisen müssen. An sich ist diese ganze Idee nicht absurd. Mit Heuchelei ist eben niemandem geholfen. Aber auf der anderen Seite gibt es ein riesiges Wissen über die Tradition von Kräutern veröffentlicht in gegenwärtigen Publikationen, darunter aus China aus der Zeit, da wir in Europa immer noch zu Fuß gekleidet in Felle unterwegs waren und Probleme hatten, Feuer zu machen.
Seit der Veröffentlichung des Leitfadens wurde versucht, eine Reihe von pflanzlichen Heilmitteln registrieren zu lassen. In ganz Europa ist dies für etwa 200 gelungen, für weitere 1000-Anwendungen ist dies noch offen. Dies gilt für ganz Europa.
Die Richtlinie sagt aus, dass es verboten ist, gesundheitsbezogene Angaben auf Verpackungen von Lebensmitteln zu schreiben, es sei denn, das Produkt ist als Arzneimittel registriert. Ich hörte von einem Unternehmen, das ein Knoblauch Produkt vom Markt nehmen musste, obwohl seit Hunderten von Jahren Knoblauch für seine Blut reinigenden Eigenschaften bekannt ist. Dies ist ein Beispiel für eine solche gesundheitsbezogenen Angabe.
Es ist für viele Unternehmen schwierig, die geeigneten Formulierungen zu finden, um die Regeln in dieser Hinsicht einzuhalten.
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA hat die Aufgabe diese Regeln durchzusetzen.
In einem gewissen Sinn besteht hier und jetzt etwas Panik da es überhaupt nicht klar erscheint, wie die Einhaltung der Rechtsvorschriften nun erfüllt werden können. Tatsächlich gibt es nur eine begrenzte Anzahl von registrierten Produkten. Zu wenig, um den Bedarf zu decken. Wenn Produkte erforderlich sind, die (noch) nicht registriert sind, kann dies Probleme verursachen.
Diese Fragen wurden an die Europäische Kommission gerichtet mit der Antwort, dass evtl. Probleme erst später betrachtet werden, nachdem das Gesetz in Kraft getreten ist. Bei der Formulierung der Gesetze ist die Definition von "Medizin" so gut beschrieben, dass die Verwendung von Pflanzen und Kräutern nach dem 30. April 2011 deren Nutzung als (nicht registriertes) Arzneimittel mit entsprechenden Konsequenzen beahaftet ist.
Vielleicht wird die Suppe nicht so heiß gegessen wie diese serviert wird. Tatsache ist, dass die Regierungen ab 1. Mai alle Möglichkeiten haben die Verwendung von Kräutern in Nahrungsergänzungsmitteln zu verbieten falls sie es als wünschenswert oder notwendig erachtet.
Sie kann sich auch aus einer Liste der EFSA, der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit, bedienen. Die Liste enthält etwa 1200 Pflanzen, die toxische Nebenwirkungen haben können. Aber wenn man weiß, dass auf dieser Liste Pflanzen sind wie Kartoffel und Basilikum können die Augenbrauen noch einmal stirnrunzelnd werden. Es besteht immer ein gewisses Risiko der Beliebigkeit.
Wie kommt es dazu? Da in den letzten Monaten durch die verschiedenen Regulierungsbehörden Kontrollen während der Taubenmessen stattgefunden haben scheint die Frage sehr berechtigt zu sein.
Wir sehen eine Entwicklung, die zusätzlich zu dem Verbot gesundheitsbezogener Angaben auf den Verpackungen, auch ein Verbot der Verwendung von Kräutern in Nahrungsergänzungen auf uns zukommen? Ist es verboten, pflanzliche Produkte herzustellen und zu vertreiben?
Kurz gesagt, das Kraut sitzt auf der Anklagebank.
Wenn diese Probleme nicht vollständig gelöst werden, wäre es in Europa durchaus möglich, dass dem mündigen Bürger (und / oder ihren Tieren) die Wahlfreiheit für eine medizinische Behandlung (Kräuter statt Drogen), genommen wird.
Dies kann dazu führen, dass auch ich einen Teil meiner Bony Produkte vom Markt nehmen muss.
Auch ich hasse Quacksalberei, aber die mögliche Gefahr dabei ist, dass das Kind mit dem Bade ausgeschüttet wird. Tausende Jahre traditionelle chinesischer Kräutermedizin, wird mit einem Federstreich ausgelöscht.
Vielleicht ist die Unterzeichnung der Petition auf http://www.savenaturalhealth.eu nicht so falsch.
Ich danke dem NVF
Viel Erfolg
Peter Boskamp