Der Herbst ist die perfekte Zeit, die Taubenschläge zu desinfizieren. Es gibt mehrere gute Desinfektionsmittel auf dem Markt.
Das Problem bei vielen Desinfektionsmitteln ist, dass sie mehr oder weniger eine karzinogene Eigenschaft aufweisen. Nun sind die Auswirkungen für die Tauben in der Regel nicht so ausgeprägt, um so mehr für den Züchter. Mir ist über die Jahre aufgefallen, dass die karzinogenen Nebenwirkungen dieser Mittel oft heruntergespielt werden.
Bereits vor mehr als zehn Jahren haben wir die Möglichkeiten untersucht, welche geeigneten Desinfektionsmittel bezüglich Wirksamkeit und Sicherheit auf dem Markt sind. Wir entschieden uns für Virkon® S. Es ist ein sicheres Mittel nicht nur für unsere eigenen Schläge, sondern auch geeignet zur Desinfektion unserer Klinikräumlichkeiten.
Virkon® S eignet sich zur Desinfektion von Oberflächen, Materialien, Wassersystemen und zur Luftdesinfektion. Hat man es mit einem Krankheitsausbruch auf dem Taubenschlag zu tun und will das Infektionsrisiko reduzieren, so bietet sich die Desinfektion des Schuhwerkes damit an.
Es ist wichtig zu wissen, dass bei einem Einsatz von Virkon® S die Oberflächen zuerst gut gereinigt werden müssen. Danach ist es notwendig, eine 1% ige Lösung des Mittels für eine längere Zeit gut einwirken zu lassen, um eine optimale Wirkung zu erzielen. Ich habe oft festgestellt, dass Virkon® S als Reinigungs-mittel verwendet wurde. Dies sollte jedoch vermieden werden. Also zunächst normal reinigen und dann das Desinfektionsmittel in der richtigen Weise anwenden.
Glauben wir den Angaben des Herstellers gibt es kein anderes Desinfektionsmittel, das ein solches Sicherheitsprofil und eine solche breite und starke Wirkung hat als Virkon® S. Das Mittel hat eine stark abtötende Wirkung für viele, bei Vögeln gängige Krankheitserreger. Das gilt für Viren, Pilze und Bakterien. Es soll gegen mehr als 500 verschiedene Krankheitserreger aktiv sein. Eine gute Wirkung besteht gegen Salmonellen und die Newcastle-Krankheit (PMV) sowie gegen die Vogelgrippe. Das Produkt ist nicht als gefährlich eingestuft. Sowohl in Pulverform als auch in einer Gebrauchsverdünnung steht es im Einklang mit den EU-Kriterien (1999-1945 / EG).
Allem Anschein nach gibt es auch eine behördliche Genehmigung für die Trinkwassernutzung bei Hühnern. Lt. Deklaration wird es bereits von mehreren Anwendern in einer Dosis von 0,5 bis 1 Gramm pro Liter Trinkwasser für die Prävention von Darmproblemen eingesetzt.
Nicht nur die richtige Einwirkzeit ist wichtig, sondern auch die richtige Verdünnung. Wir halten es selbst mit einer Verdünnung von 1 zu 100. Dies entspicht pro Liter bis 10 Gramm. Bei einigen Krankheiten, wie bei einer Influenza Infektion, ist eine Verdünnung von 1 zu 200 ausreichend. Aber für die meisten Viren ist eine Verdünnung von 1 zu 100 notwendig. Dazu gehören das Paramyxovirus, das Circovirus und das Adenocolisyndrom. Auch für die meisten Bakterien und Pilze sowie für die Chlamydien ist eine Verdünnung von 100 ratsam.
Noch einmal: die Flüssigkeit auf der Oberfläche lange genug einwirken lassen, um die Wirksamkeit sicherzustellen.